LernWerk: „Miteinander Lernen“
Außerschulische Lernförderung für Schüler:innen aus herausfordernden Lebenssituationen
An 40 Samstagen pro Jahr vermitteln Studierende bis zu 160 Schüler:innen in Kleingruppen (max. 5-6 Schüler:innen) umfassend fachliche Inhalte in den Fächern Deutsch, Englisch und den MINT-Fächern. Darüber hinaus erlangen sie soziale, persönliche und emotionale Kompetenzen.
Das Projekt ist bereits 2009 von der Evangelischen Familienbildung- Haus für Familien nach Anregung von zugewanderten Familien entwickelt worden. Eltern berichteten von Schulfrust und Lernangst ihrer Kinder. Gleichzeitig kam von Studierenden der Hinweis auf die fehlende praxisnahe Ausbildung im Lehramtsstudium. Aus der Perspektive von Betroffenen entstand in einem mehrjährigen gemeinsamen Erfahrungs- und Entwicklungsprozess mit Studierenden und Mitarbeitenden des Lehrerbildungszentrums (LBZ) der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen das Förderprogramm „miteinander – lernen“.
Zielgruppe des Projekts sind junge Menschen im Alter von 7- 25 Jahren mit Deutsch als Zweitsprache und deren Eltern. Immer mehr Kinder und Jugendliche wachsen in einem herausforderndem Lebensumfeld auf. Das Projekt bietet eine Antwort auf die gesellschaftlichen Anforderungen der Bildungsgerechtigkeit, Integrationsleistung und Chancengleichheit. Die Eltern können sich keine kontinuierliche kommerzielle Nachhilfe leisten und sind aufgrund fehlender bundesweit einheitlicher Vorgaben im unübersichtlichen Bildungssystem überfordert.
Das außerschulisches Förderangebot, eine innovative Lernkultur, integrierte Teamentwicklung führen zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Eigenverantwortlichkeit steht dabei im Mittelpunkt, denn die Teilnahme ist freiwillig. Die Schüler:innen nehmen am Projekt teil, solange sie einen Förderbedarf spüren und eine Einbindung in Kleingruppen wünschen. Individuelle Stärken der Schüler:innen werden gefördert und der Fokus auf die vorhandenen Kompetenzen gelegt und eine Defizitorientierung vermieden.
Die Eltern sind Bildungsbegleiter:innen für ihre Kinder und entwickeln im Verlauf des Projekts ein eigenes Bildungsinteresse. Sie bauen ein Vertrauen zu den Studierenden auf, wodurch Kommunikationsschwelle niedriger ist und die Eltern in ihrer Funktion als Bildungsberater:innen gestärkt werden. Wir bedanken uns beim MKFFI für die Förderung über das Aktionsprogramm „Werte Vermittlung“ sowie den ZONTA Aachen, durch deren Förderung wir spezielle Lerngruppen für Mädchen möglich machen können.
Info und Kontakt: Karin Blankenagel, Tel.: 0241-5152949 oder karin.blankenagel@ekir.de